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♫ Inhalt / Handlung: Salome – Oper von Richard Strauss

Salome mit ihren Verehrern

Salome: Die Oper handelt von der verwöhnten Prinzessin Salome, die von den Männern immer alles bekommt, was sie will. Immer? Immer! Alles? Alles!

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Wie schön ist die Prinzessin Salome heute Nacht!

Auf der Terrasse im Palast des Herodes halten Soldaten Wache. Auf der einen Seite schauen sie in den Palast, auf der anderen Seite bewachen sie die Zisterne, in der sich der gefangene Prophet Jochanaan befindet. Hauptmann Narraboth schwärmt nur davon, wie schön die Prinzessin Salome wieder aussieht. Er kommentiert jeden ihrer Schritte. Salome kommt zu ihnen auf die Terrasse, denn drinnen wird sie von dem derzeitigen Mann ihrer Mutter mit Maulwurfsaugen angestarrt. Herodes ekelt sie an. Er langweilt sie.
Aus der Zisterne heraus verkündet der Prophet seine Botschaft. Als Salome hört, dass es sich um einen jungen Mann handeln soll, will sie ihn unbedingt sehen. Aber auf Befehl von Herodes darf ihn niemand sehen. Wie alle übrigen Soldaten weigert auch Narraboth sich, ihn heraufzuholen. Daraufhin verspricht Salome ihm, dass sie ihn auf ihrem nächsten Spaziergang anlächeln und eine Rose nur für ihn fallen lassen wird. Erwartungsgemäß wird Narraboth schwach und holt den Propheten herauf – gegen den strengen Befehl des Königs.

Jochanaan will die Prinzessin nicht sehen, hören oder gar küssen

Jochanaan kommt herauf und kündigt unbeirrt weiter den Messias an. Bei der Gelegenheit verdammt er eine Frau, die mit ihren weiblichen Reizen in verschiedenen Ländern von Assyrien bis Ägypten Politik betrieb. Salome erkennt darin ihre Mutter. Narraboth beschwört sie, nicht mit dem Propheten zu sprechen, denn er muss ihn so schnell wie möglich wieder in die Zisterne stecken.
Der Prophet entdeckt Salome und reagiert anders als erwartet. Er will nichts von ihr wissen. Als sie sich als Tochter der Herodias zu erkennen gibt, verlangt er von den Soldaten, sie von einem Auserwählten wie ihm zu entfernen. Salome schmeichelt ihm, dass seine Stimme so gut klingt.
Jochanaan will sie nicht ansehen.
Salome schwärmt von seinem weißen Leib, den sie berühren möchte.
Jochanaan will sie nicht weiter anhören.
Salome lehnt seinen Leib als grauenvoll ab, der nur als Nest für Skorpione taugt. Aber sein schwarzes Haar, das noch schwärzer ist als Weintrauben, das möchte sie streicheln.
Jochanaan lehnt bestimmt ab.
Salome findet verschiedene Vergleiche, warum sein Haar so grässlich ist. Dafür hat sie jetzt seinen Mund auserkoren, den sie küssen möchte.
Jochanaan gibt es auf, sie zurückzuweisen. Stattdessen verkündet er unbeirrt – wie gehabt – seine Botschaft vom Messias. Fortan reden beide aneinander vorbei. Salomes mehrmals wiederholte fixe Idee lautet: „Lass mich deinen Mund küssen, Jochanaan“.
Narraboth versuchte vergeblich, den Propheten in die Zisterne und Salome zur Vernunft zu bringen. Weil beides nicht klappt, ersticht er sich und fällt Salome zu Füßen. Sie schenkt dem keine Beachtung.

Herodes und Herodias

Herodes kommt aus dem Palast, auf der Suche nach Salome. Gefolgt von Herodias, die das Geplänkel ihres Mannes mit ihrer Tochter mit gemischten Gefühlen verfolgt. Beide führen eine problematische Ehe. Erschwerend kommt hinzu, dass der Prophet aus der Zisterne heraus Herodias‘ Lebenslauf kommentiert. Herodias möchte den Propheten zum Schweigen bringen. Herodes hat dabei ein mulmiges Gefühl. So ist der Streit auf der Terrasse schon vorprogrammiert und verläuft wie gehabt. Herodes weigert sich wieder einmal, den Propheten auszuschalten. Stattdessen bietet er Salome seinen besten Wein an, den sie ablehnt, zu Herodias‘ Freude. Herodes bietet Salome Früchte an, die sie ablehnt. Er bietet ihr den Thron ihrer Mutter an, was sie ablehnt.
Währenddessen meldet sich Jochanaan aus der Zisterne immer wieder mit seinem ankommenden Messias zu Wort. Juden und Nazarener streiten sich derweil, ob diese Botschaft seriös ist oder nicht. Währenddessen verkündet der Prophet schlimme Plagen, die über die ganze Menschheit hereinbrechen werden, sofern man seine Ratschläge nicht befolgt.

Tanz der sieben Schleier oder wie (nicht nur) Herodes seinen Kopf verliert

Um sich abzulenken, bittet Herodes seine Stieftochter, für ihn zu tanzen. Salome mag nicht. Herodes ist bereit, ihr alles zu geben, was sie begehrt, wenn sie für ihn tanzt. Das macht Salome hellhörig. Sie lässt es ihn samt großem Ehrenwort schwören. Herodes ist außer sich vor Freude, dass Salome für ihn tanzt – im Gegensatz zu Herodias und Jochanaan.
Es folgt der berühmte Tanz der sieben Schleier, bei dem Salome sechs Schleier, einen nach dem anderen, fallen lässt. (Dieser Tanz sorgte jahrelang für große Skandale und volle Opernhäuser) Herodes ist begeistert und bereit, ihr das Honorar auszuzahlen. Er denkt dabei an sein halbes Königreich. Salome lehnt bescheiden ab. Sie möchte lieber etwas, was auf ein Silbertablett passt. Kein Problem für Herodes. Er lässt eine Silberschüssel kommen. Als Salome in dieser Schüssel den Kopf des Jochanaan verlangt, freut sich Herodias. Sie meint, ihre Tochter will sie wegen der gehässigen Worte rächen. Herodes hat damit nicht gerechnet.
Herodes verspricht Salome den schönsten Smaragd der Welt.
„Den Kopf des Jochanaan“
Also, dann weiße Pfauen.
„Den Kopf des Jochanaan“
Er schlägt ihr verschiedene Edelsteine vor, geht über zum Mantel des Hohepriesters und bietet ihr sogar den Vorhang des Allerheiligsten an.
„Den Kopf des Jochanaan“
Während der Henker sich schon auf den Weg in die Zisterne macht, gibt Herodes klein bei: „Sie ist doch ihrer Mutter Kind“.

Man töte dieses Weib!

Salome lauscht voller Vorfreude, was in der Zisterne vor sich geht. Sie hört keinen Laut, obwohl sie sich vorstellt, wie er jetzt vor Angst zittern müsste. Schon fürchtet sie, dass es dem Henker nicht gelungen ist, Jochanaan den Kopf abzuschlagen, da streckt sich ein riesengroßer schwarzer Arm aus der Zisterne heraus. Mitten in der Silberschüssel prangt der Kopf des Jochanaan, dem man  ansieht, dass er kurz zuvor noch lebendig war.
Begeistert greift Salome die Schüssel. Jetzt hat sie, was sie begehrte und beginnt ein Zwiegespräch mit dem Kopf: „Du wolltest deinen Mund nicht küssen lassen …“ Sie beschwert sich, dass er sie nicht ansieht mit seinen schönen schwarzen Augen. Seine Zunge redet nicht mehr gegen sie und ihre Mutter. Seine Haut ist nicht mehr so rein, wie sie vorher war und sein Mund – warum will der denn ihren Mund nicht küssen?
Dann geht sie über zu Vorwürfen. Schließlich ist alles seine Schuld, denn wenn er sie angesehen hätte, hätte er sie geliebt. Wenn er sie geliebt hätte, hätte er sie geküsst. Wenn er sie geküsst hätte, wäre er jetzt noch am Leben – Salomes Logik. Ihr Abschiedslied lautet: „Ah! Ich habe deinen Mund geküsst, Jochanaan …“
Herodes wendet sich angeekelt ab und ruft über die Schulter zurück: „Man töte dieses Weib!“ Die Soldaten stürzen sich auf Salome und begraben sie unter ihren Schilden. Der Vorhang fällt schnell.

Herodes (Tenor), Herodias, seine Gattin (Mezzosopran), Salome, Tochter der Herodias (Sopran), Jochanaan, ein Prophet (Bariton), Narraboth (Tenor), Ein Page der Herodias (Alt), Fünf Juden (4 Tenöre, 1 Bass), Zwei Nazarener (Bass, Tenor), Zwei Soldaten (Bässe), Ein Kappadozier (Bass), Ein Sklave (Sopran)

Salome (op. 54), eine Oper in einem Akt von Richard Strauss.

Die Oper beruht fast wörtlich auf dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde aus dem Jahr 1891 und kann als erste Literaturoper bezeichnet werden. Das Libretto richtete Richard Strauss selbst ein, nach der Übersetzung von Hedwig Lachmann. Die Uraufführung fand am 9. Dezember 1905 in der Semperoper in Dresden statt. Die Oper spielt im Palast zur Zeit der Regierung von Herodes II. Antipas und dauert ungefähr 90 Minuten.



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